Angedacht im Mai

pentecost, holy spirit, christianity

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich erinnere mich noch gut daran, wie ich nach einer längeren Winterpause wieder auf mein Fahrrad steigen wollte.
Ich freute mich darauf, nach der Kälte und dem Glatteis endlich wieder ohne Sturzgefahr radeln zu können. Ich schloss wie gewohnt mein Fahrrad auf, stieg auf und wollte losfahren. … es fuhr nicht! Nichts bewegte sich. Ich stellte mich auf die Pedale … nichts! Das Fahrrad wollte sich einfach nicht bewegen lassen.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich an Worte aus früheren Zeiten erinnerte:
Nicht mit Gewalt! Also schaute ich mir das Rad einmal genauer an. Dazu stellte ich es ins Licht und sah die Ursache. Es war eingerostet.
Das Salz der Wintermonate hatte in Verbindung mit der Nässe die Kette mit einer feinen Rostschicht überzogen und bewegungsunfähig gemacht.
Verblüffend war für mich die Erfahrung, dass das Rad sich selbst durch Gewalt nicht bewegen ließ.
Ich nahm die Öldose und sprühte die Kette großzügig ein. Nach einer kleinen Einwirkphase drehte ich das Rad erneut.
Es lief wie geschmiert!
An dieses Wintererlebnis dachte ich, als das Pfingstfest vor der Tür stand:
PFINGSTEN, das Fest des Heiligen Geistes! Dazu heißt es in der Bibel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft (Nicht mit Gewalt!), sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr. (Sach 4,6)
Also nicht mit dem Kopf durch die Wand, nicht mit der Brechstange will Gott in unser Leben und in unsere Welt einbrechen, sondern vorsichtig, sanft,
freundlich, liebevoll und schonend. So will er uns in Bewegung setzen, wie die Menschen damals zum Pfingstfest. Er will das wieder beweglich machen, was eingerostet und unbeweglich geworden ist. Er will auf uns einwirken wie das Öl auf meine Fahrradkette, damit ich wieder fahren kann.
Vielleicht ist durch die lange Coronapause auch in unserem Gemeinde- und Glaubensleben manches eingerostet oder verloren gegangen. Ich lade Sie herzlich ein, sich wieder neu durch Gottes Geist in Bewegung setzen zu lassen. Denn oft genug rosten wir Menschen ein und merken es gar nicht …
Für unsere Fahrräder brauchen wir regelmäßige Inspektionen. Warum nicht auch für unsere Seele? Wir bieten sie sonntags kostenlos im Gottesdienst an: Entweder im Fernsehgottesdienst oder jetzt hoffentlich wieder wie gewohnt in unseren Kirchen, sonntags um 9.15 Uhr in Anholt und um 10.30 Uhr in Suderwick! Und in der folgenden Woche um 10.30 Uhr in Werth. Herzlich willkommen!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Jürgen Heidemann