In Pausen mache ich mir gerne einen Kaffee mit der Espressomaschine. Da sehe ich so eine kleine Fruchtfliege. Kurz über der Tasse und dann weg. Ah – Muss das dumme Ding jetzt ausgerechnet in meinen frischen Kaffee fallen? Zu sehen ist sie nicht mehr – direkt im Schaum untergegangen. Ich nehme also einen Löffel und schaufle den schönen Schaum in das Spülbecken. Keine Fliege – ist sie also doch an der Tasse vorbei geflogen? So viel Gutes wurde gerade verschwendet wegen etwas Schlechtem, das vermutlich nicht einmal wirklich da war.
Ich denke dabei an zwei Bibelworte: Ein klein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Wenig Schlechtes kann viel Gutes verderben. Ich denke aber auch an ein Gleichnis, bei dem Gott das Unkraut nicht ausreissen wollte, damit das gute Getreide nicht mit ausgerissen wird.
Manchmal fragen Menschen: Wie kann ein guter Gott das Böse zulassen? Ich glaube er möchte, dass wir selber die Fliegen aus unserem Kaffee holen, denn er möchte nicht so gerne mit dem großen Löffel kommen und den Schaum von unserem Leben nehmen.