Das Feuer brennend halten

fire, bonfire, night

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nach dem Kaffeetrinken am Nachmittag mussten wir einfach mal vor die Tür. Sonst werden die Kinder noch ganz rappelig. „Wollt ihr euren Hammer mitnehmen?“ frage ich die Enkelkinder. Ich liebe es, mit den Kleinen zu basteln. Im Sommer hatte ich mit den Kindern zusammen aus einem Holzklotz und einem alten Besenstiel für jeden der drei Jungs einen richtigen Hammer im Keller gebastelt. Sie lieben diesen Holzhammer, hämmern den Rasen platt und schlagen wild auf die Steine in unserem Garten ein. Wir gingen zum Werther See. Dort gab es viele Pfützen und natürlich auch den Uferbereich, dort konnten sie so feste sie konnten Eisschollen und zugefrorene Pfützen zerschlagen. Was hatten sie einen Spaß … und ich auch!

Als wir wieder zu Hause waren, wollten sie nicht ins Haus. „Können wir noch ein Lagerfeuer machen?“ Ich holte die Feuerschale hervor, machte ein wenig Kleinholz, und die Enkelkinder durften mit kleinen Zeitungsfackeln das Feuer anzünden. Dann saßen wir im Dunkeln im Garten, und das Feuer brachte uns Gemütlickeit, Wärme, viel Nähe und eine kleine Predigt: „Opa, das Feuer geht aus,“ meinte Toni. Jannes, mein Sohn, hörte das, stand sofort auf und hackte noch ein wenig Feuerholz.

Wieder saßen wir alle um das Feuer. Wie ein Zelt bauten wir das Holz auf, die Flammen griffen auf die Holzscheite über und es brannte lichterloh. Die Kinder freuten sich riesig, weil sie das schönste, größte und wärmste Lagerfeuer der Welt erlebten.

Und dann … Ich zog zwei oder drei Holzscheite zur Seite. Das Feuer wurde klein, die Holzstücke am Rand wurden dunkel. Sie glühten nur noch und begannen zu rauchen. Dann wurden sie schwarz und dunkel, das Feuer drohte zu erlöschen.

„Opa, das Feuer geht aus,“ riefen die Kinder. Ich wusste die Lösung! Sie auch? So ist es bei uns auch: Bleiben wir zusammen, dann sind wir stark! Suchen wir Nähe und Gemeinschaft mit Menschen in unserer Nähe, in der Familie, Nachbarschaft, Gemeinde, Dorfgemeinschaft, Verein oder Gruppe, dann können wir leuchten und brennen. Dann schaffen wir das! Gehen wir raus, wenden wir uns ab, machen wir nicht mehr mit, dann geht das Feuer aus. Auch in unserer Gemeinde.

Herzlich grüßt Sie und braucht Sie
Ihr Jürgen Heidemann